Deutsche Kleinbootmeisterschaften 2010

Brandenburg

 

Richard Schmidt deutscher Meister im Kleinboot

Der erste Test im ständigen Wettbewerb der besten deutschen Ruderer sind die deutschen Kleinbootmeisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee. Der Trierer Ruderweltmeister Richard Schmidt hatte im Winter mit hervorragenden Testergebnissen wieder gezeigt, aus welchem Holz er ist, jetzt folgte die Fortsetzung auf dem Wasser.

Mit seinem Partner Kristof Wilke (Radolfzell) im „Zweier ohne“ (Steuermann) angetreten, setzte Schmidt bereits im Vorlauf mit der zweitbesten aller Zeiten der insgesamt 36 startenden Boote ein Zeichen an die starke Konkurrenz. Auch die Viertel- und Halbfinalläufe sahen das Duo jeweils als unangefochtene Sieger, bevor es im Finale gegen das Duo Sebastian Schmidt / Toni Seifert (Mainzer RV / Bayer Leverkusen) zu einem internen Vergleich mit weiteren Mitgliedern des Deutschlandachters kam. Über die einzelnen Läufe hatten Letztere unter der Woche über die 2000-Meter-Distanz kontinuierlich besser harmoniert. Einen augenzwinkernden Seitenhieb auf die Konkurrenz konnte Schmidt sich jedoch nicht verkneifen: „Zum Glück war der Druck von Hinten nicht so stark“. Knapp wurde es am Ende doch, denn als die Uhr für Schmidt/Wilke bei 6:44,25 Minuten stehen blieb, war der hervorragend herausgefahrene Vorsprung der ersten 1000 Meter auf den zweiten 1000 Metern auf eine Luftkastenlänge zusammengeschrumpft. Damit untermauerten Schmidt und Wilke auch ihren Anspruch auf Plätze in den jeweiligen Großbooten bei internationalen Regatten, obwohl Bundestrainer Holtmeyer über einen Teil der Saison die Boote in ähnlicher Besetzung weiter trainieren lassen wird.

Zwei weitere Trierer Sportlerinnen konnten sich parallel auf dem – ebenfalls in Brandenburg stattfindenden – Juniorentest des Deutschen Ruderverbandes (DRV) zeigen. Erstmals als A- Juniorinnen auf einer nationalen Großregatta gemeldet, starteten Lena Klemm und Michelle Lauer im Zweier Ohne. Ist der Beetzsee sowieso bei Ruderern wegen seiner unberechenbaren Witterungsverhältnisse gefürchtet, hatten die beiden Juniorinnen als Leichtgewichte noch mehr mit Wind und Wellen zu kämpfen, als die Älteren.  Durch saubere Technik konnte das Duo diese Hürden im Vorlauf umgehen – kam aber am Ende als Viertes Boot ins Ziel und musste sich somit über den Hoffnungslauf am gleichen Tag qualifizieren, während die drei Erstplatzierten den Renntag bereits beenden konnten. Im zweiten Rennen über 2000 Meter waren es wiederum Wind und auch Müdigkeit, die beide am gleichen Tag lediglich auf einen der hinteren Plätze fahren ließen. Am Sonntag jedoch fand das Boot zurück zu alter Form und konnten nicht nur den Lauf im kleinen Finale in 8:13,88 Minuten gewinnen, sondern insgesamt die elftbeste Zeit des großen Starterfeldes herausfahren. Insgesamt zufrieden zeigte sich ihr Trainer Benedikt Schwarz, da seine Schützlinge in der Lage seien, bereits im ersten Jahr der Altersklasse das Feld auf der zweiten Streckenhälfte richtig unter Druck zu setzen. Nun komme es darauf an, über viel Training und eine verbesserte Startphase künftig eine aussichtsreiche Position im Feld zu sichern, um am Ende die bessere Kondition und Spurtstärke gewinnbringend einsetzen zu können.

Diese Ergebnisse wurden auch am selben Tag beim Anrudern des RV Treviris in der Luxemburger Straße freudig aufgenommen.

Die Ergebnisse im Detail: Regatta News vom 27.04.2010.