Deutsche Hochschulmeisterschaften, German Masters Open und Mecklenburg Open 2009

Schwerin

 

Medaillen und Regen im hohen Norden

Die derzeit in Schwerin stattfindende Bundesgartenschau geriet für die Ruderer der Uni Trier sowie des RV Treviris bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften, den German Masters Open und den Mecklenburg Open am Wochenende vom 9.-12. Juli 2009 zur Nebensache.

Allein die Zahl der Meldungen machte den Beginn einer der größten deutschen Regatten bereits am Freitag den 10.07.09 nötig, um alle Rennen auch stattfinden zu lassen. So reisten die 25 Sportler aus Trier bereits am Donnerstagabend an, um am Freitagmorgen fit und ausgeruht für die Rennen zu sein.

Dass sie es waren, zeigten zuerst Alexandre Schalburg, Knut Misgeiski, Christian Sirsch und Philipp Münchmeyer mit einem guten zweiten Platz im Doppelvierer der Masters-Männer (über 27 Jahre Durchschnittsalter). Das Rennen fand allerdings in einer der wenigen Regenpausen dieser Tage. Die widrigen Bedingungen – Wind und Dauerregen – kommentierten die Einheimischen lakonisch als „bestes Mecklenburger Ruderwetter“. Auch die Sportler aus der Römerstadt hatten sich mit einigem Erfindungsreichtum und viel Klebeband und Wäscheleine ein trockenes und ausreichend großes Areal des Zeltplatzes überdacht, das oft genug neidische Blicke der durchnässten Konkurrenz auf sich zog.

Am Samstag wurde das Wetter etwas beständiger und die Rennen über die 1000-Meter-Distanz nahmen ihren Lauf. Das seit Jahren im deutschen Mastersrudern erfolgreiche Duo Matthias Woitok und Alexandre Schalburg hatte sich mit neuem Boot und Schweriner Ruderern verstärkt und dominierte die Rennen der Vierer ohne Steuermann in den Altersbereichen A und B klar.

Parallel starteten immer wieder die Studenten, wo die Uni Trier mit verschiedenen Booten im Anfängerbereich vertreten war. Diese Anfänger haben den Rudersport teilweise erst in diesem Sommer erlernt, weshalb an eine Medaille nicht zu denken, das Antreten bei einem Rennen über 500 Meter aber umso beachtlicher war. Doch die Studenten, die bereits im zweiten Jahr in diesem Anfängerwettbewerb starten, bringen mehr Kilometer mit: Antje Schnoor, Christiane Herf, Franziska Lamm, Kirstin Schilling sowie Steuerfrau Nike Steiger errangen im Gig-Doppelvierer der Damen einen vierten Platz. Die Chance, wie in den letzten Jahre um den Gesamtsieg im „Uni- Cup“ mitzufahren, gab es in diesem Jahr jedoch nicht, da nicht in allen Bootsklassen gestartet wurde, die zur Wertung des Cups zählen. Am Sonntag aber konnten Andreas Zink, Tim Kannewischer, Maike Gry und Marie Kees den Sieg im Mixed Gig-Doppelvierer gegen die Unis aus Münster, Heidelberg und Marburg feiern, was für Steuerfrau Maren Misgeiski das traditionelle Bad im See zur Folge hatte.

Bei den Masters wurden im Vierer ohne Steuermann (Nils Kritzler, Tobias Sommerfeld, Patrick Chamberlain, Philipp Münchmeyer) ein vierter Platz (jedoch mit gebührlichem Abstand zu den Siegern) errudert, die gleiche Crew fuhr mit Steuerfrau Nike Steiger in einem weiteren Rennen auf einen dritten Platz. Im Mixed Doppelzweier standen sich in einem Feld von vier Booten zwei Trierer Boote (Nike Steiger/Matthias Hennig sowie Tobias Sommerfeld/Christiane Herf) gegenüber. Hier hatten Steiger/Hennig mit Platz zwei das bessere Ende für sich. Noch einmal im Doppelvierer reichte es dann für Woitok/Schalburg/Misgeiski/Sirsch trotz einiger Startschwierigkeiten nach fulminanter und lautstark unterstützter Aufholjagd zu Platz drei. Ebenfalls Platz drei lautete am Ende das Ergebnis für den Mixed Doppelvierer mit Steiger, Herf, Schalburg und Münchmeyer. Als letztes Rennen der Trierer am Sonntag Nachmittag erruderten sich Schnoor, Lamm, Herf und Schilling einen beachtenswerten vierten Platz im Vierer ohne Steuerfrau in der studentischen Rennklasse.

Mit derart erschöpften Beinen kam für 20 der 25 Teilnehmer das Drachenbootrennen am Samstag Abend wie gerufen. Nur mit der Kraft der Arme „erpaddelte“ man hier einen zweiten Platz und es zeigte sich schnell, dass Ruderer in jeder Wassersportart lernfähig sind. Der Verlust des für den Sieger ausgeschriebenen Bierfasses (30 Liter) an die ausschließlich aus Männern bestehende Schweriner Heimmannschaft wurde aufgrund der allgemeinen Erschöpfung am Abend als nicht allzu tragisch empfunden.

Während es für die Studenten nun erst mit der nächsten Zielregatta im niederländischen Roosendal im November weitergeht, werden die Masters des RV Treviris bereits im September bei den World Masters in Wien versuchen, an die Erfolge auch international weiter anzuknüpfen. Die Leistungen versprechen wieder einen goldenen Herbst für die Trierer Ruderer.

Fotos gibt es im Treviris-Fotoalbum.

Die Ergebnisse im Einzelnen finden sich in den Regatta-News vom 15.7.09.