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125. Jubiläums Ruder-Regatta 2008Bad Ems |
Eigentlich wollten wir ja gar nicht hinfahren, nach Bad Ems. Nach der Organisation der Moselvergleichsregatta in Trier und den anstehenden Wettkämpfen auf der Südwestddeutschen und in Trakai auf dem FISA World Masters Regatta dachten wir, eine Pause wäre auch nicht schlecht. Dann aber rufen die Freunde aus Bad Ems an und fragen dringlichst nach einem Gegner für einen Mastersachter, der extra aus England anreist: Vesta Rowing Club. Der Verein, der uns auf dem Head 2006 so massiv und mit voller Absicht ins Boot gefahren ist, große Schäden verursacht hat und uns fast zum Sinken gebracht hat im Sturm auf der Themse? Der Verein, den unser erstes Boot in London 2008 ganz knapp geschlagen hatte und der in 2009 direkt hinter uns fahren wird? Da konnten wir natürlich nicht nein sagen, auch wenn nicht deren erste Crew war..... In einer kleinen Telefonaktion kurz nach Meldeschluss wurde an unserer Geheimwaffe gebastelt und schließlich lag am Samstag mit Nick Graham, Tobias Sommerfeld, Nils Stupperich, Nils Kritzler, Patrick Chamberlain, Ali Eckert, Eric Werner, Matthias Woitok und Steuerfrau Lena Bachus ein durchaus respektables Treviris Schiff am Startponton. Warum die Veranstalter vor dem Rennen meinten, wir sollten es nicht ganz so schnell angehen lassen, wussten zu dem Zeitpunkt wir nicht. Nach den ersten zehn wuchtigen Schlägen und einer Länge Vorsprung hatten wir eine Ahnung davon. Leider kann man einen Treviris Achter nicht einfach so anhalten, wenn er erst mal fährt, die Schlagzahl fiel nie unter 38 und nach 700m standen für uns 22 Sekunden Vorsprung im Ergebnis, sieben Längen. „Sweet Revenge“, wie es die am Biertresen ausgemachten Londoner gesehen haben. Aber natürlich sind wir nicht (nur) die Bösen aus dem James Bond Film. Nachdem Nick einen guten Kontakt zur Steuerfrau eingefädelt hatte und weiteres Bier seinen Weg gefunden hatte, mussten auch wir uns eingestehen, dass Vesta ein wenig Pech mit dem Leihboot hatte. Wir sind zwar die schnellste Achterzeit gefahren, aber das DDR Schiff der Londoner war sicherlich auch ein Handicap. Ganz uneigennützig haben wir also einen anderen Achter von unseren sehr netten Freunden aus Limburg organisiert, die für den Sonntag sogar noch zwei Ruderer für den Vesta Achter stellten. Das Rennen wurde vorverlegt, um den Engländern einen sicheren Rückflug zu erlauben, und um 11:40 Uhr ging es dann am Sonntag um die richtige Wurst, sozusagen mit gleichen Waffen. Erwartungsgemäß ging es diesmal etwas enger zu, aber kurz nach dem Start lag Treviris trotzdem eine halbe Länge vor Vesta. Diesmal mit Jo Brüggemann an den Steuerseilen und Knut Misgeiski auf Nils Kritzlers Platz sollte es ein schönes Rennen werden, in dem wir zeigen konnten, was ein guter Mix aus Erfahrung und Jugend alles kann. Am Ende gab es verdienten Applaus für die schnellste Zeit des Tages im Treviris Boot, aber auch Anerkennung für die diesmal nur zwei Längen hinter uns liegende Vesta/Limburg Crew. Ebenfalls auszeichnen konnten sich „Don“ Carlos Klein, Gabriel Schröder, Matthias Dempfle und Tobias Schily, die in einem ad hoc zusammengesetztem Boot den Favoriten aus Mainz im Männerdoppelvierer lange die Stirn bieten konnten und am Ende nur eine halbe Länge Rückstand verzeichneten. Tobias Sommerfeld versuchte sich am Sonntag mit seiner Partnerin Christiane Herf im Mixed Doppelzweier. Ein Novum für die beiden als Team und die erste DRV Regatta für Christiane. Die zugegeben sehr starken Gegner aus Mainz konnten zwar nicht gefährdet werden, aber die tolle Leistung unseres Mixed Teams konnte die Favoriten auch nicht zum Ausruhen verleiten. |