Deutsche Hochschulmeisterschaften und German Masters Open 2008

Essen

 

Ruderer der Uni Trier auf den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Essen erfolgreich

Der größte Erfolg kam spät: am Sonntagnachmittag standen drei Trierer ganz oben auf dem Siegertreppchen der Deutschen Hochschulmeisterschaften im Rudern. Vorangegangen war ein windig-sonniges und ereignisreiches Wochenende auf dem Essener Baldeneysee.

Am Samstag, dem 28. Juni standen bei zunächst bedecktem Himmel, aber viel Wind zunächst die Rennen der studentischen Anfänger unter den Ruderern auf dem Programm. Neben drei Vierern aus Trier bei den Herren kämpfte sich vor Allem das Boot der Frauen eindrucksvoll ins Finale. Bei den Feldern mit je sechs Booten kommt nur der Sieger des Vorlaufs direkt ins Finale, die weiteren Boote müssen über den sogenannten Hoffnungslauf das Finalfeld füllen. Die vier Damen Antje Schnoor, Franziska Lamm, Marie Kees und Kirstin Schilling mit Steuerfrau Nike Steiger sicherten sich im Vorlauf den Sieg über die 500 Meter und mussten demnach nicht in die Hoffnungsläufe wie ihre männlichen Kameraden Frederik Schaff, Philipp Sischka, Stephan Schlumpberger und Andreas Zink mit Steuermann Matthias Hennig sowie Tobias Sommerfeld, Christian Groth, Alastair Zucker und Manuel Hartmann mit Steuerfrau Jo Brüggemann. Aber bei den Herren schaffte es das erste Boot mit Marcello Ghetta, Christian Backhaus, Nils Stupperich und Jan Sulk sowie Steuerfrau Tine Boos, direkt ins Finale einzuziehen. Während sich hier allerdings die Herren mit vielen Rennen in den Beinen – Ghetta und Stupperich hatten zwischendurch den neu etablierten Universitätsachter mit Frank Brülin, Manuel Anghel, Hennig, Nils Kritzler, Sommerfeld und Zucker auf einen achtbaren siebten Rang gerudert – gegen die starke Konkurrenz, insbesondere aus Halle und Marburg, schwer tat und trotzdem einen ordentlichen vierten Rang herausfuhr, sicherten sich die Damen auf ihrer teilweise ersten Regatta die Silbermedaille bei den Anfängern. Sie hielten damit auch die Hoffnung offen, den begehrten Pokal der besten Anfängergruppe einer Universität, den Uni-Cup, zu behalten, nachdem er 2007 nach Trier ging.

Bei den gemeinsam mit den Hochschulmeisterschaften ausgerichteten German Masters Open (Altersklasse ab 27 Jahre) startete ein Männerachter aus Trier: Hier fuhren Ali Eckert, Eric Werner, Patrick Chamberlain, Sommerfeld, Anghel, Kritzler, Knut Misgeiski und Philipp Münchmeyer mit Steuerfrau Boos trotz mittlerweile strömenden Regens in 3:28 Minuten eine gute Zeit heraus, waren am Ende aber doch nur Dritter hinter den Lokalmatadoren aus Bochum und Hamm, die mit den teilweise sehr widrigen Windverhältnissen besser klar kamen.

Im Doppelzweier traten bei den Damen der Leichtgewichtsklasse Boos und Steiger an, mussten sich aber gegen die Konkurrenz aus München und Köln/Gießen mit einem dritten Platz zufrieden geben. Mario Platten startete in einer Renngemeinschaft mit Köln im Männer-Doppelzweier und konnte einen fünften Platz im Finale herausrudern.

Am Sonntag sollte es für Platten jedoch besser laufen: im offenen Achter, d.h. nicht an einen Hochschulort gebunden, gelang Platten mit Gregor Kolb, Ruderer des Rudervereins Treviris 1921, der für die Uni Ulm startete, der Trierer Steuerfrau Boos und Studenten aus Bochum, Bonn, Nürnberg, Bremen und Köln der Sieg im Vorlauf und damit der Einzug ins Finale –  ohne Notwendigkeit eines Hoffnungslaufs.

Misgeiski und Münchmeyer traten bei den German Masters im Doppelzweier an, konnten jedoch nur einen dritten Platz erringen. Steiger und Boos starteten erneut in der Leichtgewichtklasse der Frauen-Doppelzweier (bis 55 kg) und wurden hier in einem knappen Rennen Fünfte.

Aus den Anfängerbooten des Vortages wurden Mixed-Vierer (zwei Männer, zwei Frauen) gebildet. Im Vorlauf gut liegend, wurden die Halbfinals jeweils mit Sekundenabständen entschieden: Eine Sekunde trennten die beiden Trierer Boote voneinander – und nur eine  Hundertstelsekunde trennte das Boot mit Ghetta, Stupperich, Schnoor, Kees und Steuerfrau Brüggemann vom Boot aus Karlsruhe, während es zum Sieger aus Marburg gerade einmal 60 Hundertstel waren. Im Finale war die Sache nur wenig klarer und hinter zwei Booten aus Marburg sowie Halle kamen die Trierer mit sieben Sekunden Abstand als Vierte ins Ziel. Dies konnte die Sportler nicht enttäuschen, denn es folgte ein zweiter Platz der Trierer Anfängerruderer im Mixed-Achter: Ghetta, Stupperich, Schnoor, Lamm, Backhaus, Zucker, Lisa Schlothauer, Kees und Steuerfrau Brüggemann mussten sich zwar Maarburg geschlagen geben, konnten sich aber gegen Hannover in einem packenden Endspurt durchsetzen. Hinzu kommt, dass die Trierer Mannschaften zum großen Teil aus Sportlern bestanden, die erst seit einem Jahr rudern, während die Universität Marburg mit Sportlern antreten konnte, die sich im letzten Jahr noch den Trierer Mannschaften beim Kampf um den Uni-Cup geschlagen geben mussten. Trotzdem kam das Lob für die hervorragende Nachwuchsarbeit der Universität Trier bei der Siegehrung nicht zu kurz, denn nach dem Sieg im letzten Jahr war man immerhin stolzer Zweiter der Gesamtwertung der rudernden „Anfänger“.

Freude beim Mixed-Anfängerachter über Silber

Der große Moment kam jedoch noch, als der offene Männerachter ins Finale startete. Von Anfang an zogen hier Platten und Kolb mit dem Rest der Mannschaft an einem Strang: Das gemeinsame Training hatte sich ausgezahlt, denn für die sonst so dominanten Mannschaften aus Karlsruhe, Hamburg und Kassel gab es in diesem Rennen nichts zu melden. Vom Start mit einer zweiundvierziger Schlagzahl weggekommen, fuhr das Boot mit Steuerfrau Boos dem Feld weg. Die kanadischen Gäste aus Ontario waren die Einzigen, die mithalten, sogar überholen konnten. Sie fuhren allerdings außer Konkurrenz, so dass sich das Großboot mit Trierer Beteiligung nur im Schlussspurt gegen eine Renngemeinschaft aus Dresden/Frankfurt/ Erlangen/Mainz/Freiberg/Würzburg und Regensburg erwehren musste, sich jedoch in starkem Endspurt über die letzten 150 Meter mit einem – für das bloße Auge fast nicht zu erkennenden –Abstand von etwa einer Sekunde in 3:16:40 Minuten durchsetzte.

Groß war bei der Siegerehrung natürlich der Jubel der 30 Trierer Sportler, die damit wieder eine der größten Gruppen auf dem Regattagelände stellten, denn insbesondere Mario Platten hatte sich seine Goldmedaille nach mehreren Anläufen mit Bronze und Silber redlich verdient.

Siegerehrung der offenen Männerachter: Gold für das Boot mit Platten, Kolb und Steuerfrau Boos

Weitere Fotos gibt's im Treviris Fotoalbum.