Landesentscheid im Kinderrudern und Saar-Ruder-Regatta 2008

Saarburg

 

Trier in Saarburg

Am Wochenende 7./8. Juni machte sich der RV Treviris wieder einmal mit sonnigem Gemüt auf den Weg nach Saarburg, um sich auch einmal in benachbarten Städten unter das allgemeine Rudervolk zu mischen. Wenn auch bei anfangs weniger sonnigem Wetter.

Saarburg, 7. Juni: Landesentscheid der Mädchen und Jungen

Es ist noch früh und das Gras taufeucht, als der voll beladene Hänger auf die Wiese vor dem Saarburger Ruderverein vorfährt. Sich mit Jacken und Pullovern vor dem leichten, aber beständigen Regen schützend werden von den Trierern im Matsch die Boote und Sportler fertig gemacht, letzteres vor allem von den Trainern, denn heute geht es um die Qualifikation für den Bundesentscheid in zwei Wochen. Gewinnen ist angesagt, denn nur die ersten beiden Boote des jeweiligen Rennens kommen weiter und fahren für Rheinland-Pfalz gegen die Sportler der Jahrgänge ‘94/‘95 aus den anderen 15 Bundesländern. Die ersten Rennen finden schon in der Zeit statt, in der normale Menschen noch gar nicht ans Aufstehen denken. Aber zum Glück hat es wenigstens aufgehört zu regnen.

Während sich der Platz allmählich füllt, sind schon die ersten Tapferen auf dem Wasser und fahren sich für die anstehenden 3000 Meter warm. Ängstlich werfen die ersten am Start noch ein paar Blicke über die Schulter, um vielleicht die Boje an der 1500-Meter-Marke ausfindig machen zu können, an der gewendet wird. Doch die liegt leider hinter einer Biegung und somit außer Sichtweite. Und dann geht es auch schon los. Ein Boot nach dem anderen startet in ungefährem Abstand von einer Minute unter der Brücke hindurch, die den schmalen Fluss überquert.

Nach guten zehn weiteren Minuten sieht man auch schon den ersten Ruderer zurückkommen, die weiteren folgend. In jedem der vor Anstrengung verzerrten Gesichter kann man die Anspannung und, nach Überquerung der Ziellinie, auch die Erleichterung nur zu deutlich erkennen. Mittlerweile sind nun überall Leute mit und ohne Boote, die einen hierhin, die anderen dorthin laufend, gehend oder schlendernd. Vor allem bei der Bonkasse wird
das Treiben geschäftiger.

Zusätzlich zu den 3 km ist noch ein Zusatzwettbewerb geplant, der allerdings nicht in die Wertung für den Landesentscheid mit einbezogen wird. Hier muss jeder im Einer antreten und seine Fertigkeiten, sein Geschick und seine Schnelligkeit im Boot gekonnt einsetzen, um den Parcours möglichst schnell zu meistern.

Aus Zeitmangel muss dann die ursprünglich geplante Mittagspause, in der eigentlich niemand auf dem Wasser hätte sein sollen, leider entfallen. Aber jetzt liegt alles wieder bestens in der Zeit. So nähert sich auch das letzte Trierer Boot dem Ziel und legt schließlich an, und nachdem der ganze Rest diesem Beispiel gleichgekommen ist, finden sich alle Anwesenden vor dem Saarburger Bootshaus für die heutige Siegerehrung ein. Nach und nach, Rennen für Rennen werden die Namen der jeweiligen Gewinner genannt und diese nach vorne gerufen, um die Medaillen zu überreichen und zu den Qualifikationen zu gratulieren. Darunter sind natürlich auch Trierer, und mit insgesamt vier Siegern (Florian Thielen und Maren Rehnelt im Einer sowie Jewgenija Kormann und Laura Scherler im Doppelzweier) reist der RV Treviris wieder ab um am nächsten Tag wiederzukommen und hoffentlich noch ein paar Medaillen zu ergattern.

Saarburg, 8. Juni: Saar-Regatta

Dieser Sonntag startet gottseidank schon halbwegs positiv; es regnet nicht. Der Himmel ist zwar zugezogen und es ist frisch, aber es regnet nicht. Ansonsten ist der Ablauf ungefähr der gleiche, bis auf die Tatsachen, dass
erstens: nur 400 Meter zu fahren sind,
zweitens: alle Altersklassen, nicht nur ’94 und ’95 fahren und
drittens: diese vom Saarburger Ruderverein organisierte Regatta nichts mit dem Landesentscheid zu tun hat.

Doch auch heute sind schon früh morgens die ersten Boote buchstäblich in den Startlöchern, und schon bald ist die Luft von Anfeuerungsrufen und Geschrei erfüllt. Heute sind verständlicher Weise noch einige Treverer mehr mitgekommen, um ebenfalls ihr Glück zu versuchen, genau wie bei den anderen Vereinen auch. Durch diesen großen Andrang an den beiden Stegen, die diese Hektik nicht gewohnt sind, entstehen immer wieder mehr oder weniger große Staus, die sich nur langsam, beziehungsweise gar nicht auflösen. Von daher wird auch an diesem Tag die Mittagspause aufgeopfert, um verlorene Zeit nachzuholen. Doch irgendwann wird doch noch eine Pause für die erste Siegerehrung eingelegt, um die Sieger des Vormittages offiziell zu beglückwünschen und auch ihnen hübsche Medaillen zu überreichen.

Anschließend geht es jedoch sofort weiter im Programm. Die Sprintstrecke ist so kurz, dass das Motorboot ständig mit Höchstgeschwindigkeit vom Start zum Ziel und wieder zurückdonnern muss, um die neuen, schon am Startblock liegenden Rennteilnehmer möglichst nicht lange warten zu lassen. Mittlerweile hat sich der Himmel ganz unerwartet aufgeklart, und die Sonne beginnt mit ihrer ganzen Kraft zu wirken. Die wenigen Leute, die sich eine kurze Hose mitgenommen haben, können sich jetzt glücklich schätzen, denn so langsam wird es immer heißer.

Und genau wie die Temperatur steigt auch die Stimmung bei den Sportlern. Immer öfter werden der Sitte nach die Steuermänner oder -frauen von den erfolgreichen Booten im mehr oder weniger hohem Bogen in die Saar geworfen, und einige springen auch freiwillig hinterher. Man erfreut sich nun gerne an einem kalten Getränk oder der schönen Umgebung und wenn man gerade nicht selber sportlich aktiv ist, feuert man die anderen Vereinsmitglieder aus vollem Halse an.

Nachdem dann schließlich in der Hitze die letzten Rennen des Nachmittags gefahren sind, geht es auf die zweite Siegerehrung zu. Auch hier bekommen wieder alle Einzelsieger einen Preis, aber zusätzlich dazu werden noch drei Pokale (für die allgemein beste Zeit, den Verein mit den meisten Kindersiegen und den Verein mit den meisten Gesamtsiegen) vergeben. Und einer davon geht natürlich nach Trier, denn mit insgesamt über 30 Medaillen ist der RV Treviris der mit Abstand erfolgreichste Verein im Gesamtbereich.

Und so neigt sich ein doch noch unerwartet sonniger Tag dem Ende zu. Schnell werden noch die Boote zur Abreise bereit gemacht und auf den Hänger verladen, man verabschiedet sich von eventuellen neuen Bekanntschaften, steigt in den Wagen und fährt (in unserem Fall) höchst zufrieden nach Trier zurück. Mit Sonnenbrand auf der Nase.

Die Rennergebnisse im Einzelnen finden sich in den Regatta-News vom 10.6.2008.

Fotos gibt's wie immer im Treviris Fotoalbum.