Suikerrace 2005

Roosendaal (Niederlande)

 

Kalter Wind und heiße Rennen

Der RV Treviris holt beim Suikerrace in Roosendaal zwei Siege in acht Rennen.

Am 20. November 2005 war es wieder soweit: Temperaturen um den Gefrierpunkt und Gegenwind herrschten am Start zum ersten Heat beim "Suikerrace". Auch der Versuch, Deckung am ufernahen Schilf zu finden, half den ca. 150 Mannschaften nicht, die auf ihr Startsignal bei diesem "Head" warteten. Doch bald wurde es Schlagmann Knut Misgeiski mit seiner Crew warm: es galt, der im letzten Jahr von den Masters erruderten Stellung des Mitfavoriten und der Startnummer Eins gerecht zu werden. Die Verfolger der "Tilburgse Open Roeivereiniging" bliesen bei 4500 Metern zum Angriff. Steuerfrau Chabrerie suchte die Ideallinie und sagte "10 Dicke" an. Über 500 Meter konnte das Trierer Boot kontern, dann ist der Gegner als einziger vorbei gezogen. Das Schlagduo Misgeiski/Zeimet ging am Ende mit der Frequenz noch mal von 29 auf 32 hoch, Kritzler, Platten, Sommerfeld, Schoenewolf, Brülin und Bugmann Münchmeyer gingen mit! Auch die Verfolger setzten ihre offenen Sprints an, doch näher kamen sie nicht mehr. Das Ergebnis (nach Errechnung der "Handicap-Zeit", in die auch Alter und etwaige "Nachteile" wie Geschlecht und Bootsklasse einfließen): Vierter von acht Booten, doch überrascht von dem Leistungsschub, denn im Boot saßen vier Ruderer mit weniger als einem Jahr Erfahrung. Mit 15,8 km/h blieb der Achter das fünftschnellste Boot auf der Strecke. Die internen Wetten sind gewonnen.

Im Achter der Damen lief es zwischen der Zuckerfabrik und dem Verein noch besser: Die Mannschaft war krankheitsbedingt in letzter Minute umgestellt worden und doch besser trainiert. Von Sandrine Chabrerie und Ex-U-23-Mitglied Anke Schmidt souverän geführt und von Steuermann Matthias Woitok gebührend angefeuert, gelang ein knapper zweiter Platz in der Gesamtwertung der Königsklasse der Damen.

Am Duo Woitok/Schalburg lag es dann: der erste Sieg musste her! Da war noch eine alte Rechnung offen: Den absoluten Bahnrekord im Doppelvierer letztes Jahr gebrochen und doch nur Zweiter geworden. In 24:39 Minuten gingen die beiden im Doppelzweier über die Bahn. Konkurrenzlos... die Zweiten kamen 1 1/2 Minuten später.
Anna-Lena Reitemeyer und Jasmina Kadi fuhren bei den Juniorinnen ihr erstes Rennen im Doppelzweier. Obwohl sie nicht genau wussten, wie sie die 7 Kilometer angehen sollen und Jasmina sich die Knöchel blutig zog, gingen sie in guten 27:34 Minuten Handicap-Zeit über die Bahn und wurden am Ende Fünfte.

Tim Steinmann hat mit Matthias Woitok gewettet, er sei im Doppelzweier schneller. Steinmann und Freddy Kiesler – zum zweiten Mal dabei – konnten die Strecke schon besser einschätzen. Steinmann traute sich nicht, seine Jacke vor dem Rennen auszuziehen (die Startnummer auf dem Einteiler war abgerissen) und gab deshalb während des Rennens dem Begriff "schneller Brüter" eine neue Bedeutung. Auch die Startnummer auf der Jacke riß ab und schlug ihm hochkant in den Nacken. Er sah nichts mehr in Richtung Bug. Trotzdem hatte er genug Luft, bei 1500 Metern seinen Vordermann – für alle hörbar – noch mal anzufeuern. Sie verloren die Wette gegen Woitok/Schalburg, wurden aber Dritte.

Ein weiteres Boot mit "Neu-Ruderern" ging an den Start: der Gig-Doppelvierer mit Christiane Herf, Ramona Köster, Diana Pütz und Dana Huppertz sowie Junior-Steuermann Matthias Dempfle. Nicht nur eines der hübschesten Boote der Regatta, auch eines mit der besten Technik. Sie belegten in ihrer Klasse ebenfalls einen dritten von sieben Plätzen.

Ihr Boot wurde zum zweiten Lauf schnell umgebaut, denn Steuermann Dempfle musste wieder auf das Wasser: mit den Riemengöttern Patrick Chamberlain, Rainer Binninger, Uli Morrissey und Nick Graham im C4+! Äußerst souverän wurde der Sieg eingefahren. Mit 24:35 Minuten belegten sie sogar in der Gesamtwertung der Handicap-Zeiten mit Rang acht den besten Platz der Treviris.

Den dritten Sieg des Tages schien Thorbjörn Dorow im psychologisch schwersten Rennen einzufahren: dem Einer der Männer. Bis 5000 Meter ist er allen Konkurrenten davon gerudert, dann jedoch kam der Lokalmatador Tom van den Anker (!) stark auf. Alle feuerten Thorbjörn an, riefen, er solle steuern, trotzdem war es nicht die Idealbahn, wie er in dem Moment auf das Ufer zuhielt. Um 5 Sekunden wurde er dann – zugegebenermaßen unmotiviert – auf Rang zwei der offenen Klasse verwiesen. Die Masters gucken wir mal nicht an ...

Am Ende stand nicht nur die freundliche Aufnahme der "duitse Freunde", oder eine schöne, heiße Dusche, sondern der ein oder andere wärmende Glühwein, der mit dem einen oder anderen Pils wieder gekühlt werden musste. Alle "Projekte" hatten einen erfolgreichen Ausgang gefunden und trugen zum gelungenen Abschluss der überaus erfolgreichen Saison bei.

Weitere Infos über das Rennen und Ergebnisse unter www.suikerrace.nl.

Fotos gibt's im Treviris Fotoalbum.