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DRV-Langstreckentest 2005Dortmund |
Schmidt schließt zur Spitzenklasse auf Der Applaus aus Brandenburg war noch nicht verhallt, den Richard Schmidt vor drei Monaten als Vizeweltmeister der Junioren im "Vierer ohne" bekam. Nun nahm er am 6. November mit seinem Partner Sebastian Müller aus Limburg im Zweier ohne die Langstrecke in Dortmund über 6 km in Angriff und versuchte sich erstmals in der Klasse der Senioren. Dabei galt es zunächst für beide, tief zu stapeln, denn auf dem Dortmund-Ems-Kanal traten auch die Besatzungen aus den jeweiligen Nationalmannschaften an, weil es sich um eine Regatta des DRV handelt. Ein Langstreckenrennen mit Gegenwind kann für relativ leichte Ruderer wie Schmidt (82 Kg) auch bei guter Konstitution und Technik schnell verloren sein, wenn die Schwergewichte mit durchschnittlich 1,95m Größe und 95 Kg Körpergewicht an Ihnen vorbeiziehen, auch wenn dies nicht mit der Offensichtlichkeit der 2000-Meter-Standardstrecke geschieht. Doch Schmidt und Müller schlugen sich beachtlich. Nachdem die ersten vier Boote (u.A.: Adamski/Urs Käufer; Engelmann/Schulte - auch im Cambridge-Achter - Siemes/Tebrügge Urban/ Penkner – damit bis auf die Gewinner alle Ruderer der Nationalkader) in äußerst geringem Abstand von 3 Sekunden die Ziellinie überfahren hatten, kamen sie dreißig Sekunden später - nach 22:31 min- ins Ziel. Eingerahmt von den Nationalmannschaftsmitgliedern Wienhausen/Dießner, die drei Sekunden schneller waren und wiederum acht Sekunden vor den amtierenden deutschen Kleinbootmeistern Broer/Koltztk. Letztere traten mit Messboottechnik an, was allerdings das Bootsgewicht nur unwesentlich verändert haben dürfte. Grahn zeigte sich erfreut, dass - obwohl zwischen der Vierergruppe und Platz fünf eine Lücke klafft und kein Boot sich entscheidend lösen konnte - die nächste Generation mit Schmidt und Müller die Herausforderung angenommen habe. Auch, wenn Adamski/Käufer - ebenfalls Junioren - früher wieder im Training standen, weil sie auf andere Zielwettkämpfe hintrainieren als die Teilnehmer der WM in Gifu, die nach September wohl erstmal eine Regenerationsphase eingelegt hatten. Zur Herstellung einer einheitlichen Technik, so Grahn, sei es notwendig, die Mannschaften öfter zu durchmischen. Das wird auch Schmidt betreffen, der sich spätestens mit diesem Rennen ins Notizbuch des Bundestrainers gerudert haben dürfte. Viele rheinland-pfälzische Boote waren nicht am Start, gerade die Region war schwach vertreten, eher konnten Mainz und Ludwigshafen Teilnehmer nach Dortmund schicken. Fraglich ist, ob dies unbedingt ausschließlich mit den so genannten Hochburgen in anderen Bundesländern bzw. der Dortmunder Stützpunkteigenschaft zusammenhängen muss. Schmidts ehemaliger Partner Gregor Kolb ist währenddessen nicht untätig: er wird am Wochenende mit einer Vereinsmannschaft beim Head of the River Race der Vierer in London mit Woitok, Schalburg und Zeimet teilnehmen, das der RV Treviris vor zwei Jahren als 49. von 550 Booten beendete. |