FISA World Masters 2000

Hazewinkel (Belgien)

 

Gold, Silber und Bronze für Trierer Ruderer in Belgien

(Ein Artikel hierzu ist im Trierischen Volksfreund am 20.09.2000 erschienen)

Die FISA Welt-Mastersregatta in Hazewinkel (Belgien) vom 1.-3. September verlief sehr erfolgreich für die Ruderer des RV TREVIRIS Trier. Angetreten als eines der grössten deutschen Vereinskontingente, konnten die 12 Ruderer der TREVIRIS, die in Belgien in 11 Rennen am Start lagen, ein sehr schoenes Ergebnis verbuchen. Über 2000 Ruderer aus 34 Nationen waren auf der diesjährigen Masters Weltmeisterschaft (ab 27 Jahre) in Belgien am Start. Ingesamt wurden vom RV TREVIRIS eine Goldmedaille im Fraueneiner errungen, ein zweiter Platz im Achter sowie dritte Ränge im Frauen Doppelzweier, Männer Zweier ohne Steuermann, Männer Doppelzweier und im Männer Vierer ohne Steuermann.

Im einem der wohl spannendsten Rennen des Wochenendes hatte Marzia Zerboni den Frauen Einer in der Altersklasse 27-36 Jahre für sich entscheiden können. In einem kampfbetonten Rennen lieferte sie sich etwa drei Längen vor dem übrigen Feld einen packenden Zweikampf bis auf die Ziellinie mit ihrer holländischen Gegnerin. Etwa eine halbe Stunde liess der Entscheid der Jury auf sich warten, bis, nach Auswertung des Zielfilms, die Triererin mit 2 hunderstel Sekunden, also etwa 0,5 cm, zur Siegerin erklärt wurde. Der Jubel im Trierer Lager war um so grösser, als dieser Sieg durch eine hervorragende Mannschaftsleistung untermauert wurde.

Zuvor schon hatte der Trierer Achter mit Vesselin Papsov, Thierry DiMaggio, Patrick Chamberlain, Dirk Schneider, Stephan "Sugar" Bultmann, Pietro Pescaro, Lutz Reinhardt und Matthias Woitok am Schlag einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Als Aussenseiter in dieses Rennen gegangen, liess sich das TREVIRIS Boot keineswegs den Schneid abkaufen und überholte in einem furiosen Endspurt die Erzrivalen der Saison aus Charleville-Mézière (Frankreich), zwei britische Boote sowie die schweizer Masters Nationalmannschaft und kam hinter einer Renngemeinschaft aus Laubegast, Dresden und Pirna auf den zweiten Rang.

Im Frauendoppelzweier lieferte Marzia Zerboni zusammen mit Sandrine Chabrerie zwar ebenfalls ein packendes Rennen und konnte sich erfolgreich von den Booten aus Brandenburg, London, Stettin (Polen) und Berlin absetzen. Die beiden mussten sich jedoch dem Boot aus Norwegen sowie, ebenfalls erst auf der Ziellinie, dem aus den Niederlanden geschlagen geben.

Mit vier weiteren Bronze Plätzen sowie zwei dritten Plätzen in den am Sonntag stattfindenden "Mixed Rennen", in denen Männer und Frauen zusammen gegeneinander antreteten, war die Bilanz dieses Saisonhöhepunktes sehr positiv. Gerhard, von der Rudergesellschaft Trier, rundete zudem die trierer Vorstellung mit einem hervorragenden zweiten Platz im Männer Einer bis 56 Jahren.

Die sehr aktive Mastersgruppe der Trevirer ist in dieser Saison schon in London auf dem traditionellen "Head of the River Race" gefahren, sowie auf Regatten in Charleville, Paris, Aiguebelette. Von der Veranstaltung in Hazewinkel abgesehen, profitieren auch die Nachwuchsruderer der TREVIRIS von den Aktivitäten der Mastersruderer, da auch entfernte Regatten stets zusammen besucht werden. Die daraus entstehende Dynamik hat sich, laut dem 1. Vorsitzenden Matthias Woitok, in dieser Saison extrem positiv sowohl auf das Vereinsleben als auch auf die Leistungsfähigkeit der Junioren ausgewirkt, die in diesem Jahr zum ersten mal seit Jahren wieder die Farben der TREVIRIS auf den deutschen Meisterschaften vertreten haben. "Die Jugend profitiert von der Erfahrung der Rennruderer und für uns sind die Lernprozesse der Junioren Anlass uns selbst noch einmal in Frage zu stellen". Offenbar erfolgreich, denn im Trierer Achter war fast der gesamte geschäftsführende Vorstand der TREVIRIS am Start.

Und an Perspektiven mangelt es nicht. "Die deutschen Meisterschaften für unsere Junioren, für die Mastersruderer die FISA Welt-Mastersregatta 2001 in Montreal". Trotz der hohen Kosten für die Teilnehmer und des erheblichen Trainingsaufwandes für die berufstätigen Mastersruderer ist sich Matthias Woitok sicher, dass auch in Kanada ein TREVIRIS Achter an den Start geht, und zwar diesmal mit der Goldmedaille im Visier. Bis dahin gilt auch für die Trevirer, getreu dem Motto, das dem Ruderprofessor Karl Adam zugeschrieben wird, "nach dem Rennen ist vor dem Rennen". Die Vorbereitungen für die Südwestdeutschen Meisterschaften in zwei Wochen sind angelaufen und die Mastersruderer werden sicherlich um den EXPO-Achter am 30. September in Hannover kämpfen.