Deutsche Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften U17/U23

Essen

 

Gute RVT-Ergebnisse bei der DJM

Der Baldeneysee in Essen ist immer ein heißes Pflaster – zumal, wenn die Deutschen Juniorenmeisterschaften im Rudern stattfinden, wie am letzten Wochenende.

Den Anfang in den Finals machte am Samstag Valentin Wiering im Vierer mit. In der Renngemeinschaft RVT, Ulmer RC, Crefelder RC, Hansa Dortmund und Rapid Berlin legten sie einen Zweikampf mit der Nachbarbahn hin, die vom ehemaligen Steuermann des „Deutschlandachter“, Martin Sauer, gesteuert wurde. Ob dieser einen Unterschied machte, bleibt unklar, er darf aber auf EM und WM nicht mitfahren, denn da müssen alle im Boot zur Altersklasse gehören. Valentin holte mit seiner Mannschaft mit einem Luftkasten Abstand Bronze. Unglück im Glück: die beiden erstplatzierten Vierer waren im Prinzip der favorisierte Achter, wäre das Boot mit Trierer Beteiligung also Zweiter geworden, wäre es unter Umständen auch als Vierer zur WM gefahren. Die Teilnahme an der EM bleibt offen. „Vale“ muss trotz seiner guten Einstellung und Reflektiertheit auf dem Ergo noch etwas zulegen, das ist für Trainer nun mal das Maß der Dinge – auch, wenn er im Zweier sehr stark ist.

Spannend machten es Johann Kleis und sein Partner Tobi Böhm aus Mainz im leichten Doppelzweier, beide waren vor zwei Jahren an gleicher Stelle deutsche U19-Meister geworden. Ein später Krebs stoppte das Boot in aussichtsreicher Position fast, sie schafften es jedoch, eine knappe halbe Sekunde vor ihren Verfolgern ins Ziel zu retten und konnten in 07.04 Minuten die Bronzemedaille ergattern, die ihnen hoffentlich auch die Teilnahme an der U23-EM ermöglicht.

Als nächstes folgte ein Knaller: Lea Kaden und Greta Coldewey (Hannoverscher RC) rudern seit 2 Wochen zusammen im Zweier Ohne, Greta war vorher Skullerin, bringt aber physisch die besten Voraussetzungen mit. Lea hat das Mindset und eine sehr gute Technik, baut körperlich aber immer noch auf. Beide gewannen in einem starken Feld mit sieben Booten im Finale eine ganz starke Bronzemedaille.

Im Anschluss gewann Valentin im Achter seine zweite Medaille: Silber wurde es nach 5.56 Minuten, vier Sekunden vor dem Drittplatzierten, der erste, „nominelle“ Achter war 8 Sekunden voraus. Trotzdem hat er sich in der Spitze des deutschen Juniorenrudern festgesetzt.

Den weitesten Weg hatten sicherlich Georg Tenbusch und Emile Challal aus Heidelberg. Beide sind, wie die allermeisten Treverer, im ersten Jahr ihrer Altersklasse. Sie wurden erst spät als Team zusammengesetzt, waren daher beim ersten Ranglistenrennen gar nicht eingeladen, bei der zweiten Rangliste hatten sie Pech mit der Setzung und kamen knapp nicht unter die fokussierten 18 Teams – am Sonntag wurden sie plötzlich sehr starke Dritte und straften mit der Bronzemedaille alle Lügen, die von den 22 Teams immer wieder andere auf dem Zettel hatten. Ganz starke Leistung in 7.05 Minuten!

Salara oder La Sarah … das ist die Frage! Lara Schrör und Sarah Kaden konnten ihren Hoffnungslauf am Freitag dominant gestalten und gewinnen – sie zogen ins Halbfinale ein. Hier wurden sie leider nur Vierte und mussten dann ins B-Finale, das sie wiederum für sich gewannen, die 8.17 Minuten hätten auf im A-Finale gereicht. Sicher war dies aber ein schöner Saisonhöhepunkt für die beiden jungen Kämpferinnen.

Alon Rother und Julian Schmidt haben diese Saison eine Achterbahn der Ruderer-Gefühle hinter sich. Im ersten Jahr der B-Junioren tummeln sich in Essen schon richtige Brocken, da mussten Alon und Julian nach einer ganz erfolgreichen Saison einfach Lehrgeld zahlen. Insgesamt hat sich das Niveau in den letzten Jahrzehnten hier deutlich gesteigert: es fahren Leute mit, die 8–10 Einheiten in der Woche auf dem Wasser verbringen. Einfach mal so hinfahren heißt heute auch: Hinterherfahren. Die Treverer haben am Wochenende gezeigt, dass sie mithalten können und dass vielleicht sogar noch mehr drin ist, wenn der Kampfgeist weiter so hoch ist.

Der RV Treviris ist stolz auf euch!

Der Trierische Volksfreund berichtet in seiner Onlineausgabe vom 26.06.2023: https://www.volksfreund.de/sport/region/ruderer-meistern-herausforderung-dm-mit-training-baustelle_aid-92760937

Regattabericht von Philipp Münchmeyer