Grüner Moselpokal 2022

Bernkastel-Kues

 

Sieg beim „grünen Moselpokal“

Bernkastel: Ruderrennen über 4000m gibt es nicht so häufig, mit Wende schon gar nicht. Außer beim grünen Moselpokal in Bernkastel, der am letzten Wochenende schon zum 72. Mal stattfand.

Adrian Lamberty und Svenja Michaelis erwischten dabei in einer Renngemeinschaft aus RVT und RG Hansa Hamburg einen super Start im Mixed-Doppelzweier und fuhren in ihrer Klasse vom Start weg dem Feld – natürlich fliegend und im Minutenabstand gestartet – davon. Das macht es aber vielleicht umso schwerer, weil man kaum weiß, wo man steht, wenn man keine direkten Gegner hat. Man sieht nur, dass die Anderen nicht näherkommen.

So lieferten sie eine Zeit ab, die im Feld der Männer-Doppelzweier noch zum Anschluss bei der Wende gereicht hätte. Auf der zweiten Hälfte kam dann vielleicht ein bisschen der weibliche Einschlag: während die Jungs gerne dazu tendieren, zu früh alles rauszuhauen, heißt es bei den Damen, planvoll und mit langem Atem an die Sache zu gehen und so kam es. Bei 3050 Metern wären sie im Rennen mit den Männern schon auf Höhe der Zweitplatzierten gewesen. Im Ziel hatten sie die Zweitplatzierten in ihrem Feld (RG Trier) um 50 Sekunden abgehängt und eine Zeit hingelegt, die 4 Sekunden vor dem Feld der Männer lag. Also ein Rennerfolg, der wahrhaft ein bisschen eine eigene Klasse darstellt.

Und da Svenja auch ein Gewächs der Studentengruppe des RVT ist, freuen wir uns für sie mit und finden, das ist eigentlich ein voller RVT-Sieg. Herzlichen Glückwunsch!

Der Masters-D-Achter hatte weniger eine stressige Anreise als Personelles zu bewältigen: Steuermann Malte Schneider fiel coronabedingt aus und wurde durch Nora Westphal ersetzt. In der Besetzung Marcello Ghetta, Thomas Thielen (für S. Ivanicevic), Jan Heckmann (für B. Schiff), Simon Gilmour, Thorsten Neubauer, Philipp Stahlhacke, Thomas Diebold und Olivier Kueny ging es zusammengewürfelt doch kampfesmutig an den Start und das Boot lief gut. Auch die Wende klappte fließend und so konnte man zwei Achter hinter sich lassen. Hätte man auf der zweiten Streckenhälfte auf jeden 500m noch 8 Sekunden herausholen können, wäre es ein toller dritter Platz geworden - umgekehrt sind 8 Sekunden auf 500 auch kein Zuckerbrot, das nur mit Bootslauf zu errudern ist. So wurde der Achter ein bisschen durchgereicht, um aber - insbesondere aufgrund der Umstände und auch fehlenden Sommertrainings - nach 15.14 min. auf einem absolut nicht enttäuschenden 6. Platz zu landen. Toll, dass die Mastergruppe so breit aufgestellt ist, in solchen „Notsituationen“ reagieren zu können.

Regattabericht von Philipp Münchmeyer