Deutsche Jahrgangsmeisterschaften 2022

Köln

 

3T: Titel, Top- Leistungen, Treviris

Am Wochenende vom 23.–26.06. fanden in Köln auf dem Fühlinger See die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften statt. Die Treviris stellt gleich mehrere Meister!

In dem mit über 1200 Meldungen riesigen Feld gelang es den Treverern in Sonne wie auch Starkregen, sich teils über den Umweg Hoffnungslauf ins Finale vorzukämpfen. Hier kam es am Samstagvormittag erst auf Valentin Wiering an. Mit seinem Speyerer Partner Ole Bartenbach legten Sie im A Zweier Ohne durchgehend die zweitbesten Zeiten hin: gegen die starke Konkurrenz aus Hamburg war (noch) kein Kraut gewachsen. Jedoch ist der Titel des deutschen U23-Vizemeisters aus dem Grunde keineswegs zu unterschätzen!

Es folge das Duo Johann Kleis (RVT)/Tobias Böhm (Mainzer RV), die im leichten Doppelzweier im Finale gute 5. wurden und in Anbetracht der weiteren Rennen am Ende ggf. sogar ein bisschen „herausgenommen“ hatten.

Sicher oder unsicher? Das war die Frage für Katharina Bauer und Annika Elsen! Eigentlich sicher, aber manchmal treiben die Rennverläufe einem den Schweiß auf die Stirn. Nicht so in Köln: im A Vierer Ohne fackelten sie mit ihren Partnerinnen Lisa Holbrook und Mira Moch (Hanau/ Regensburg) mal so richtig einen ab und dominierten das Finale vom Start weg, um am Ende in 6:54 Minuten vier Sekunden vor den Zweitplatzierten aus dem Nordosten ins Ziel zu kommen. Dabei durften sie sich noch gar nicht wirklich verausgaben: kaum drei Stunden später stand das Finale des Achters an. Hier wurden die Mannschaften etwas durchgetauscht, weil die Trainerinnen und Trainer regelmäßig Kombinationen für kommende Rennen probieren möchten. Zudem kommt es auch auf die physisch-technischen Fähigkeiten der Sportlerinnen an, die im jeweiligen Boot harmonieren müssen. Katha und Annika blieben zusammen und fuhren u.a. mit den Zweitplatzierten aus dem Vierer ohne. Das ist natürlich keine ganz spontane Idee: die beiden waren an den letzten Wochenenden regelmäßig in Rostock zum Achterfahren. Ihre Viererkolleginnen wurden auf andere Boote verteilt. Auch hier gelingt es dem Boot, der Konkurrenz bereits auf den ersten 500 Metern drei bis fünf Sekunden Abstand zu geben und auf der weiteren Strecke jeweils weitere Abstände herauszufahren, bis sie am Ende der 2000 Meter mit 6 Sekunden Vorsprung nach 6:26 Minuten gewinnen. Damit konnten sie an dem Tag großartige 2 Meistertitel einheimsen - großartig und auf der Website des Verbands leider unterschlagen!

Kaum 10 Minuten später das gleiche Bild bei den Männern: Valentin und Ole unter anderem zusammen mit der Crew aus Hamburg aus ihrem Zweier-Finale im Achter. Hier jedoch siegte ein ebenfalls zusammengewürfeltes Boot in einem knappen Rennen, das Valentin und Mannschaft nie abreißen ließen. Am Ende fahren sie als Zweite mit knapp 30 Hundertsteln vor Rang Drei über die Linie. Glückwunsch als Valentin zu zwei tollen Vizemeister-Titeln!

Am Sonntag waren zunächst Lea Kaden und Marlene Neubauer (Speyer) im Leichten A-Juniorinnen Doppelzweier an der Reihe: der Vorlauf war bereits am Donnerstag gewesen. Vielleicht lag es ein bisschen am Spannungsabfall, jedenfalls legten sie den zweitschnellsten Start hin, nach 1000 Metern waren sie noch auf Rang vier, auf den dritten Fünfhundert ging ein bisschen die Puste verloren und so wurden sie im Finale gute Sechste, obwohl sicherlich in der Zukunft noch mit Ihnen zu rechnen ist. Bei deutschen Juniorenmeisterschaften hat auch noch nicht jede im Finale gestanden.

Dann ging es auf die 1500 Meter-Strecke. Hier starteten Lara Schrör und Sarah Kaden toll und kämpften bei 1000 Meter noch um eine Medaille. Am Ende wurden sie tolle Vierte und haben sicherlich Lust auf noch mehr bekommen!

Etwas mehr Fortune hatten wenig später Georg Tenbusch (RVT) und Matti Schlesinger (Mainzer RV), die wie die Berserker mit der schnellsten Zeit vom Start gingen. Leider wurden sie bei 1000 Metern knapp eingeholt, konnten sich aber schlussendlich einen tollen dritten Platz in 5:07 sichern, knapp eine Sekunde hinter Rang 2 und wenige Hundertstel vor Rang Vier!

Kurz vor Ende der Regatta kam es am späten Sonntagnachmittag nochmal zu einem Rennen ohne Rücksicht auf Verluste. Johann Kleis im Junioren-Doppelvierer Leichtgewicht, samt Maissenhälter, Böhm, Rauscher (Konstanz/ Mainz/ Nürtingen). Gegen die Konkurrenz aus Halle, Ulm und Hamburg (Hanseat) starteten die Männer mit offenem Visier. Der Rest des vollen Feldes hatte bald nichts mehr mit dem Rennausgang zu tun. Über die erste Streckenhälfte blieb es bei einem Luftkasten Vorsprung für Halle, bei 1500 Metern hatten sie eine Sekunde vor Johann und Mannschaft herausgefahren, auf den „letzten 500“ wurde es wieder knapper, reicht aber gerade: mit weniger als einer Sekunde Abstand wird Johann also hier zum Abschluss noch deutscher Vizemeister im Doppelvierer!

Für Kathi und Annika geht es direkt weiter zur UWV 1 nach Rostock, um dann mit dem 4- zur U23-WM nach Varese zu fahren. Toller Erfolg zusätzlich: Trainer Bene Schwarz wird das Boot auch bei der WM betreuen! Valentin fährt wahrscheinlich zur U23-EM (vermutlich in Hazewinkel) nur die Bootsklasse ist unklar.

Auf euch alle ist der ganze RV Treviris stolz! Aber nicht nur sportlich ist das toll: IHR seid auch der Grund, warum ein Riesenprojekt wie das neue Bootshaus öffentliche Akzeptanz findet und gefördert wird. Bleibt so bissig, wie ihr seid!

Der TV berichtete in seinen Ausgaben vom 25./26. Juni und vom 28. Juni über die Erfolge.

Regattabericht: Philipp Münchmeyer, Fotos: Jochen Kühner, Benedikt Schwarz