Frühjahrslangstrecke 2015

Leipzig

 

Treviris- Ruderer mit guten Platzierungen auf den Langstreckenrennen.

Im Rudersport ist das Frühjahr traditionell die Zeit der Langstreckentests, das bedeutet: Rennen, bei denen meist im „Head“-Modus alle Boote mit Zeitversatz gestartet werden und die zwischen 5 und 6 Kilometern lang sind. Es ist ein erster Ausblick für die Trainer, um den Fitnesstand aber auch die technische Zusammenarbeit der Mannschaften sehen zu können, nachdem man vielfach im Winter eher in den Trainingsräumen geblieben ist.

Auf nationaler Ebene ist hier die Frühjahrslangstrecke in Leipzig der erste Test. Am Samstag war dabei auch der Trierer Richard Schmidt wieder gefordert: allerdings erst „auf dem Trockenen“, beim 2000-Meter-Ergometer-Test. Für jeden Ruderer ist die Vorstellung ein Graus, am Ende (hier: nach 5-6 Minuten) völlig ausgepumpt vom Gerät zu fallen. Sicherlich gibt es auch für die Sportler des „Deutschlandachter“ angenehmere Zeitvertreibe - als auch am Sonntag dann ein Langstreckenrennen zu fahren. Bereits Samstag purzelten die persönlichen Bestzeiten auf dem Ergo,  Max Reinelt aus Ulm war der Schnellste mit 5:47 Min, jedoch auch Schmidt verbesserte seine Bestmarke - was insofern bemerkenswert ist, als dass er mittlerweile eher zu den „alten Herren“ in der Mannschaft gehört. Auch am Sonntag ging es um die Bestmarken: Bei Wind und Regen schafften es trotzdem 5 Mannschaften, die Strecke im „Zweier ohne“ unter 21 Minuten zu absolvieren. Darunter Schmidt und sein Partner Felix Drahotta (Bayer Leverkusen) in 20:58 Min, womit sie 4. wurden und bei dieser Top-Zeit eigentlich nur irgendwie „Pech“ hatten, dass andere einfach noch schneller waren - denn auf die Sieger Munski/ Ocik (Lübeck/ Schwerin, 20:46 Min) hätte vorab keiner gewettet. Der junge Trierer Leon Schuler wurde im gleichen Rennen mit  dem in Mainz trainierenden Paul Volkert aus Hersfeld 26.er .
Enttäuschend dürfte das Rennen erneut für Schmidts alten Bootskameraden Kristof Wilke gewesen sein: der Schlagmann des Gold-Achters von London wurde Siebzehnter in 21:28 Min., damit rund 1 Minute schneller als Schuler, aber auch 30 Sekunden hinter Schmidt.

Trotzdem ist dies ein erster Beweis für die Top- Form, in der sich Schmidt und die Mannschaft schon wieder befinden – was sie auf der deutschen Kleinboot-Meisterschaft in Brandenburg in 3 Wochen (17.-19-04.2015) erneut beweisen müssen.
Die Windverhältnisse spielen traditionell den „Leichten“ in die Hände. In 20:47 Min kamen bei den Leichtgewichts-Zweiern die Brüder Schömann- Finck als Zweite ins Ziel. Bei den Einern herrschte mehr oder weniger das alte Bild: bei den leichten Frauen machten Anja Noske und Marie-Louise Dräger die Sache unter sich aus, hinzu gesellt sich Ronja Sturm als Dritte. Bei den Männern zeigte sich im schweren Einer das Bild ambivalent: Nachdem an Marcel Hacker (Magdeburg) in den letzten Jahren (immer noch) niemand vorbei kam, schaffte es mit Stephan Krüger (Rostock) dieses mal ein ehemaliger Doppelzweier-Weltmeister (21:51 Min, knapp 20 Sek auf Hacker), Dritter wurde Lauritz Schoof (Rendsburg), für den das Ergebnis ein bisschen Beigeschmack haben dürfte: er war aus dem Londoner Gold- Doppelvierer ausgestiegen, weil er sich im Einer mehr Chancen ausrechnete.