Head of the River Race 2012

London

 

Am 17. März 2012 fand das diesjährige Head of the River Race in London statt. Auch zwei Mannschaften der Treviris hatten den weiten Weg in die englische Hauptstadt auf sich genommen, um sich mit über 400 Achtern aus aller Welt über die Distanz von 6,8 km zu messen.

Beide Mannschaften waren mit großen Erwartungen angereist. Hatte man sich doch fest vorgenommen, die Rennvorbereitung besser als im letzten Jahr zu gestalten. Und tatsächlich war es – im Gegensatz zum Vorjahr – gelungen, den Gerstensaftkonsum am Vorabend des Rennens auf ein Minimum zu reduzieren. Stattdessen gab es Salamibrot und Milchreis. Bei einem Ruderer bedeutet das jedoch ab einer gewissen Körpergröße, dass ein 2-Pfünder-Roggenmischbrot mit einer XXL-Edelsalami und Milchreis im 1-Liter-Tetra-Pack ausgepackt und an Ort und Stelle verzehrt werden – von einer Person wohlgemerkt.

Der erste Achter sollte in der gleichen Besetzung wie im Vorjahr an den Start gehen. Lediglich auf zwei Positionen gab es Veränderungen. Robert Sens, der beim letzten Mal für die Power aus dem Mittelschiff gesorgt hatte, konnte nicht dabei sein, weil er sich zurzeit auf die Olympischen Spiele vorbereitet. Auf seinem Rollsitz nahm Richard Nagel vom Hamburger und Germania Ruder Club Platz. Richard war schon 2010 mit an Bord, kannte also schon den Großteil der Mannschaft. Neu im Boot war Jeremias Theus, den das Studium im vergangenen Herbst nach Trier verschlagen hat. Für den Berliner Leichtgewichtsruderer war es schon die zweite Teilnahme am Head, nachdem er im Vorjahr für die Berliner Rudergesellschaft Wiking gestartet war. Ansonsten bestand die Crew um Schlagmann Matthias Woitok mit Alexandre Schalburg auf der Schlagübernahme, Frank Richter (alias der Lange), Thomas Schulz sowie Kjell Lübbers im Mittelschiff und Martin Schröder im Bug aus alten Bekannten. Das Kommando hatte Steuerfrau Jo Brüggemann.

Der zweite Achter setzte sich ausschließlich aus Trierer Eigengewächsen zusammen. Angeführt von den routinierten Schlagleuten Knut Misgeiski und Patrick Chamberlain vertraten in diesem Jahr eine bunte Mischung von Ruderern aus dem Studenten- und dem Junioren-Bereich die Farben der Treviris. Während Marcello Ghetta, Nils Kritzler, Alexander Schuler und Sebastian Hinske-Thomsen schon Head-Erfahrung aufweisen konnten, feierten Philipp Wilhelm und Alexander Schmitz Premiere auf der Themse. An den Steuerseilen saß Antje Schnor.

Der Stolz darüber, am Vorabend den Versuchungen der nahegelegenen Kneipe „Boaters Inn“ nicht schon wieder erlegen zu sein, war noch nicht ganz verflogen, als die Mannschaften am Tag des Rennens die Boote vor dem Quintin Boat Club zu Wasser ließen. Entsprechend groß war die Zuversicht, die gesetzten Ziele zu erreichen.

Mit der Startnummer 82 auf dem Bug war die erste Trierer Crew gut vom Start weggekommen. Die disziplinierte Rennvorbereitung zeigte auch schon ihre Früchte, denn es gelang, die nachfolgenden Boote auf Distanz zu halten und die Lücke zu den früher gestarteten Achtern zu verkleinern. Aber 1000 Meter vor dem Ziel war die Mannschaft zum Anhalten gezwungen, weil ein Riemen aus der Dolle gesprungen war. Die bis dahin distanzierten Mannschaften konnten in der Zwischenzeit aufschließen. Zwar gelang es, sich noch einmal deutlich von diesen Booten abzusetzen, die verlorene Zeit konnte jedoch nicht wieder reingeholt werden. Die Stoppuhr blieb bei 19 Minuten und 28 Sekunden stehen, was im Gesamtergebnis den 118. Platz von 399 angekommenen Booten bedeutete. Unter den deutschen Booten reichte es für den 13. Platz und für den 31. unter allen ausländischen Teilnehmern.

Wenig später hieß es dann auch für den zweiten Treviris-Achter, der mit der Startnummer 307 in Rennen ging: „three O seven … GO!“. Die Mannschaft ging das Rennen engagiert an und fand schnell ihren eigenen Rhythmus. Auf der Strecke zeigte sich schon nach wenigen Metern, dass der Trainingsaufwand, der auf der heimischen Mosel betrieben worden war, nicht vergeblich war. Und so gelang es der Crew, mit sauberer Technik auf dem unruhigen Wasser der Themse ihre eigenen Vorgaben umzusetzen. Insgesamt benötigte der Achter 20:47 Minuten und kam damit auf den 312. Platz.

Am Abend kehrten die Ruderer nach bewährter Tradition beim örtlichen Inder in Kingston ein, um es sich nach den Strapazen des Tages bei Chicken Tikka Massala, Papadam und Cheese Naan gut gehen zu lassen. Der Restaurantbetreiber war so erfreut über die unverhofften Gäste, dass er kurzerhand die Hälfte seines Lokals räumte, obwohl die übrigen Gäste noch ihr Besteck in den Händen hielten.

Für drei der Ruderer ging es beim Inder auch darum, die Akkus wieder aufzuladen, denn sie hatten sich zum Vesta Veterans’ Head of the River angemeldet. Diese Regatta fand nunmehr zum 30. Mal am Tag nach dem offenen Head statt. Teilnahmeberechtigt sind nur Masters-Ruderer, also Ruderer, die das 27. Lebensjahr vollendet haben. Knut Misgeiski, Patrick Chamberlain und Marcello Ghetta wollten es auch am Sonntag noch einmal wissen. Komplettiert wurde der Achter durch Kirk Langley, Helge Schoenewolf, Simon Gilmour, Thomas Thielen und Nick Graham. Antje Schnor steuerte die Crew auf dem schnellsten Kurs sicher ins Ziel. Am Ende reichte die Zeit von 21:34 Minuten für den 125. Platz von 227 gestarteten Booten. In ihrer Altersklasse Masters „B“ (Durchschnittsalter über 36 Jahre) belegte die Mannschaft einen guten 21. Platz.

Ausführliche Ergebnisse und links zu Fotos gibt es auf der Homepage des Veranstalters.