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Brugge Boat Race 2011Brügge (Belgien) |
Bei seinem ersten Auftritt im Jahr 2011 hat der Treviris-Achter beim Brugge Boat Race am 26. Februar den 6. Platz belegt. Die Regatta im Westen von Brügge, dieses Jahr bereits in ihrer 17. Auflage, erfreut sich immer mehr internationaler Beteiligung. Über 400 Ruderer, darunter Teams aus England, Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, nutzen diesen Wettkampf, um ihre Frühform zu testen. Der besondere Reiz dieser Regatta liegt in den für Langstreckenregatten unüblichen Bord-an-Bord-Rennen, da je zwei Boote gleichzeitig auf der 5 Kilometer langen Strecke ihre Kräfte messen. Erstmals war auch ein Achter der Treviris am Start mit Manuel Nollen und Martin Schröder im Bug, Alexander Ivanov, Paulo Kalkhake (Mainz), Thomas Schulz alias Schulle (Schwerin) und Robert Sens im Mittelschiff und dem Schlaghaus mit Alexandre Schallburg und Matthias Woitok sowie Steuerfrau Jo Brüggemann. Bereits am Freitagabend traf sich der Großteil der Mannschaft an der Regattastrecke. Der Regattaveranstalter, der „Roeiclub Waggelwater“ aus der „Koninklijke Roeivereniging Brugge“, hatte vor Ort für einen netten Empfang gesorgt und ein gemeinsames Essen aller Teilnehmer im Bootshaus organisiert. Für die Vegetarier gab es Grünfutter (O-Ton Schulle). Die meisten Ruderer bevorzugten jedoch das Gelb- bzw. Rotfutter (Curry-Chicken und Tomatensuppe). Das Essen lag noch auf den Tellern, da erreichte die Mannschaft eine Hiobsbotschaft: Robert und Paulo kommen nicht. Robert war seit Mitte der Woche an Fieber erkrankt und das Fieber ließ nicht nach. Sein Einsatz und damit der Start des gesamten Achters standen in Frage. Nach bangen Minuten und der Feststellung, dass ein adäquater Ersatz für Robert nicht zu finden sein würde, kam dann doch noch die Entwarnung. Robert schoss alle Zweifel in den Wind und erklärte sich bereit, doch am nächsten Tag zusammen mit Paulo anzureisen in der Hoffnung, dass sich sein Zustand bis dahin bessern würde. Danach ging es in Richtung Brügge Innenstadt. Auf der Suche nach dem Hotel kam Alexandre spontan auf die Idee, eine kleine Stadtführung durch die Altstadt von Brügge zu geben. Das kam jedoch nicht bei allen Teilnehmern gut an, was sich wohl nur durch den einsetzenden Nieselregen und dem Umstand erklären ließ, dass das Gepäck ja noch nicht im Hotel abgestellt werden konnte. Am Tag des Rennens stand zunächst eine kurze Trainingsausfahrt auf dem Programm. Robert und Paulo hatten es tatsächlich noch rechtzeitig geschafft. Hier konnten noch letzte Bootseinstellungen vorgenommen werden, was erforderlich war, da die Mannschaft noch nie in dieser Besetzung zusammen gerudert hatte. Der Startschuss für das Rennen fiel am Samstagnachmittag. Der Treviris-Achter ging mit der Startnummer 11 im letzten Rennen der offenen Klasse, dem „Excellent Cup“, auf die Strecke. Die gleichzeitig gestartete Mannschaft aus den Niederlanden konnte schnell auf Distanz gebracht werden und mit einem Streckenschlag von 33 bis 34 Schlägen pro Minute hatte die Mannschaft die selbst gesteckten Vorgaben eigentlich erfüllt. Aber der Achter wollte nicht richtig in Schwung kommen. Auch die schwierigen äußeren Bedingungen ließen keine bessere Ruderarbeit zu. Insbesondere auf dem mittleren Streckenabschnitt sorgte ein starker Schiebewind für hohe Wellen. Der Roeiclub Waggelwater machte also seinem Namen alle Ehre. Dennoch schien der Ausgang des Rennens kein schlechter zu werden, denn zum einen es gelang sogar noch gegen Ende des Rennens, ein Boot aus Großbritannien zu überholen, und zum anderen hatten ja auch alle anderen Mannschaften mit den widrigen Bedingungen zu kämpfen. Umso größer war die Ernüchterung bei Verkündung der Ergebnisse. Nur Platz 6 von 11 gestarteten Booten. Ganze 17:05 Minuten hatte der Treviris-Achter für die Strecke gebraucht. 1:10 Minuten zum Sieger (belgisches Leichtgewichts-Auswahlboot) und über 20 Sekunden Abstand zur deutschen Konkurrenz aus Karlsruhe und Mühlheim sprachen eine deutliche Sprache. Nachdem Zeitnahmefehler und Strömungsvorteile für die gegnerischen Mannschaften in der anschließenden Analyse des Ergebnisses ausgeschlossen werden konnten, war sich die Mannschaft schnell einig über den Grund für dieses durchwachsene Ergebnis. Offenbar konnte keiner an Bord angesichts der Umstände, unter denen das Rennen überhaupt erst zustande gekommen war, sein Potential voll ausschöpfen. Die Mannschaft ließ die Köpfe nicht hängen sondern stieg direkt am nächsten Tag wieder in Boot. Das Training am Sonntag ließ zwar noch einen deutlichen Aufwärtstrend vermissen. Dennoch blickt der Treviris-Achter zuversichtlich auf das nächste Rennen beim Head of the River Race in London. Denn wenn die Generalprobe schief geht, dann muss die Premiere gut werden. Einen Video-Bericht über die Regatta gibt es auf der Homepage der „Koninklijke Roeivereniging Brugge“.
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