Treverer erfolgreich beim Hamburger Staffelrudern

 

Es war ein Ruderwochenende der Gegensätze. Sonnenschein traf auf Regen, Novize auf Routinier, Ost auf West. Elf Sportlerinnen und Sportler des RV Treviris stellten sich in Hamburg am 16. Juni einer Herausforderung der besonderen Art. Die Trierer Truppe – zusammengewürfelt aus mehr und weniger erfahrenen Studentenruderern und -ruderinnen sowie einigen ehemaligen Leistungssportlern – nahm am vom Hamburger und Germania Ruder Club ausgerichteten Staffelrudern teil.

Hier galt es, als Team innerhalb von acht vollen Stunden den drei Kilometer langen Rundkurs auf Außen- und Binnenalster möglichst oft zu absolvieren. Jeweils ein Boot (gesteuerter Gig-Vierer) pro Mannschaft durfte dabei auf der Strecke Vollgas geben, um dann mit dem Überqueren der Ziellinie ganz im Sinne eines Staffelrennens den Startschuss für das nächste, schon bereitliegende Boot des eigenen Teams zu geben. Am Ende sollten dann der Gesamtsieg, sprich die insgesamt größte Rundenzahl, die eine Mannschaft errudern konnte, aber auch verschiedene Subkategorien, wie zum Beispiel die schnellste Rundenzeit, für die Wertung herangezogen werden.

Um ihre noch spärliche Mannschaftsstärke aufzubessern, sicherten sich die Trierer mithilfe von Vermittler Christoph Krüger die Unterstützung von diversen hauptsächlich sächsischen Ruderclubs und teilten sich mit den Sportlern und Sportlerinnen aus Dresden, Meißen, Pirna, Königs Wusterhausen, Torgau und Wurzen in zwei Teams auf: Das Regatta-erfahrene neunzehnköpfige Veteranenteam mit dem griffigen Namen „Die fixen Staffelsachsen“ einerseits und das weniger erfahrene, aber mindestens ebenso ambitionierte Team mit dem noch griffigeren Namen „Die laxsen Staffelsachsen“ andererseits.

Das gemeinsame Grillen und Frühstücken vor dem eigentlichen Renntag bot den Trierern die Möglichkeit, die Sachsener Kameraden schon einmal kennenzulernen (und umgekehrt) und das Mannschaftsgefühl für den kommenden Tag zu stärken. Außerdem konnten anfängliche Kommunikationsschwierigkeiten überwunden werden. So lernten die Wessis, was ein „Nicki“ ist – und zwar ist es ein T-Shirt. Und die Sachsen lernten, was ein „T-Shirt“ ist – nämlich ein Nicki.

Doch nicht nur der interkulturelle Austausch, auch das achtstündige Staffelrennen selbst war ein voller Erfolg. Mal bei Regen, mal in strahlendem Sonnenschein ruderten die beiden Mannschaften mit Leib und Seele und maßen sich mit insgesamt 23 weiteren Teams aus der Hansestadt, aus Berlin, Hannover und aus vielen anderen Ecken Deutschlands. Hierbei wuchs die trierisch-sächsische Kooperation über sich hinaus. „Die laxen Staffelsachsen“ (mit Trierer Beteiligung) erreichten mit starken 32 Runden, also 96 Kilometern, einen sehr soliden 18. Platz. Diese Leistung ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass manche der Athleten und Athletinnen zu diesem Zeitpunkt gerade einmal wenige Monate Rudererfahrung aufzuweisen hatten. Ihrem Namen alle Ehre machten „Die fixen Staffelsachsen“. Sie sicherten sich mit einem Vorsprung von über zehn Minuten auf den Zweiten und beeindruckenden 36 Runden den Gesamtsieg, wobei auch hier das Trierer Boot tatkräftig beteiligt war und alleine schon 10 der Runden erruderte. Reichlich Anlass also, den Abend in gewohnter Manier gesellig ausklingen zu lassen.

In Anbetracht dieser Ergebnisse, aber vor allem in Anbetracht der tollen Zeit, die die Delegation vom RV Treviris in Hamburg verbracht hat, steht bei vielen der Entschluss schon fest, nächstes Jahr Reise und Rennen erneut anzutreten. Vielleicht wird die Gruppe der Trierer bis zum nächsten Jahr ja sogar größer werden.

Regattabericht von Florian Thielen - Fotos von Jenny Vedinevskaia